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INHALTSVERZEICHNIS
KAISERLICH RUSSISCH DEUTSCHE LEGION
3. KOALITIONSKRIEG
JENA UND AUERSTEDT
PREUSSISCH EYLAU
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Preussisch Eylau
7. - 8. Feber 1807

Im Januar 1807 stiess eine russische Armee unter General L. L. Bennigsen (1745-1826) nach Ostpreussen vor. Sie wich zunächst einer Schlacht mit der von Kaiser Napoleon I. geführten französischen Armee aus, blieb aber am 7.2. bei Preussisch-Eylau stehen, um Königsberg zu schützen. Das verbündete preussische Korps (annähernd 8.000 Mann) unter Generalleutnant Anton Wilhelm von Estocq (1738-1815) befand sich im Anmarsch. Es waren die einzigen einsatzfähigen Feldtruppen, die dem preussischen Staat nach der vernichtenden Niederlage von Jena und Auerstedt noch zur Verfügung standen.

Die russische Armee, die 70.000 Mann mit 400 Geschützen zählte, nahm eine Höhenstellung nordöstlich von Preussisch-Eylau ein. Die Masse der Kavallerie stand am linken Flügel während die schwere Artillerie, in 3 grossen Batterien zu jeweils 40-60 Geschützen zusammengefasst, im Zentrum konzentriert war. Die Stadt selbst wurde von vorgeschobenen Truppen unter General P. I. Bagration (1765-1812) gesichert.

Napoleon verfügte ebenfalls über 70.000 Mann, darunter Rheinbundtruppen, sowie über 450 Geschütze. Er plante, den linken Flügel des Gegners auf dessen Zentrum zu drängen und dann mit den Hauptkräften, einen vernichtenden Schlag zu führen.

Die Schlacht begann am 7.2. abends mit dem Kampf um Preussisch-Eylau, das die Franzosen erobern, gegen die russischen Angriffe aber nicht halten konnten. Der am 8.2. herrschende Schneesturm behinderte die französischen Angriffsbewegungen gegen den russischen linken Flügel. Ein Korps verfehlte den Weg traf auf das russische Zentrum und erlitt durch heftiges Artilleriefeuer hohe Verluste. Die russischen Truppen stiessen daraufhin selbst im Zentrum vor. Nur mit Mühe und unter schweren Verlusten gelang es den Franzosen ihre Stellung zu behaupten. Erst als gegen Mittag der französische Angriff gegen den linken Flügel begann und sich erfolgreich entwickelte, gerieten die russischen Truppen in eine schwierige Lage.

Durch das jetzt eintreffende und in die französische rechte Flanke stossende preussische Korps konnte jedoch der russische linke Flügel standhalten. Die Franzosen mussten zurückweichen. Der Eilmarsch der Preussen nach Preussisch-Eylau und ihr Eingreifen im Brennpunkt der Schlacht waren vom Stabschef des Korps, Oberst Gerhard von Scharnhorst (1755-1813) durchgesetzt worden.

Im weiteren Kampfverlauf konnte keine Seite einen entscheidenden Vorteil erringen. Die physische Erschöpfung der Truppen und die Dunkelheit setzten dem erbittert geführten Kampf schliesslich gegen 21 Uhr ein Ende.

Die Schlacht endete unentschieden. Erstmals verliess Napoleon das Schlachtfeld nicht als Sieger. Da er aber noch frische Kräfte in der Nähe hatte, zogen sich die Verbündeten zurück. Mit 45.000 Gefallenen und Verwundeten war die Schlacht bei Preussisch-Eylau eine der blutigsten der napoleonischen Kriege; allein die russischen Verluste betrugen 26.000 Mann.

Gemeinsam hatten die russischen und preussischen Truppen der scheinbar unbesiegbaren napoleonischen Armee standgehalten. Nach der Schlacht von Preussisch-Eylau verpflichteten sich Russland und Preussen im Vertrag von Bartenstein (26.4.) den Krieg fortzusetzen. 

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